Tag 1
Wir Reporterinnen müssen ganz schön früh aufstehen und das auch noch in unseren Ferien. Wir haben uns für den Journalistenworkshop der Jugendmedienwoche im Kreis Reutlingen angemeldet. Vier Tage lang wollen wir darüber berichten, was während dieser Woche so passiert. Die Kids in den anderen Workshops kommen erst um 10 Uhr, wir schon eine Stunde früher.
Wir sind:
Kaya
und

Lina
Und das sagt Lina über ihre Freundin Kaya:
„Sie ist nett und lustig. Sie spielt leidenschaftlich gerne auf dem iPad. Ein bisschen verrückt ist sie auch.
Sie ist kreativ und sie geht gerne auf’s Gütle.“
Und das sagt Kaya über ihre Freundin Lina:
„Sie ist nett und auch ein bisschen verrückt. Sie ist gerne am Handy und spielt da meistens Minecraft.
Sie will auch immer in die Stadt gehen.“
Weil wir noch nie als Reporter gearbeitet haben hilft uns dabei Albrecht Ackermann.
Er ist Journalist und Medienpädagoge.
Kaya und Lina über Herrn Ackermann:
„Von Herrn Ackermann lernen wir am Anfang gleich wie man mit einem Mikrofon und Aufnahmegerät umgeht. Das sieht ein bisschen aus wie ein elektrischer Rasierapparat. Darin sind ein Mikrofon und ein Speichergerät eingebaut. Damit wir auch ganz genau hören, was alles von dem Mikrofon aufgenommen wird, wenn wir ein Interview führen, stecken wir noch einen Kopfhörer an. Wir probieren erst einmal aus, wie man so ein Mikrofon am besten hält, nicht zu nah und auch nicht zu weit weg vom Mund. Unsere Stimmen klingen ganz komisch, wenn wir sie aufgenommen haben.
Dann lernen wir auch noch die Fotokamera und den Camcorder kennen. Der Fotoapparat ist ganz schön schwer. Damit er uns nicht auf den Boden fallen kann, hängen wir uns den Gurt über den Hals. Sicher ist sicher.
Zuerst wollen wir einen Workshop in Hülben besuchen. Dort programmieren die Teilnehmer mit Lego-Wedo und Lego Mindstorms. Zur Vorbereitung überlegen wir uns Fragen, die wir den Kids und den Trainern dort stellen wollen. Der Workshop findet in der Jugendwerkstatt in Hülben statt.
LEGO WeDo und LEGO Mindstorms
Dort entdecken wir viele Legobaukästen mit zum Teil ganz kleinen Bausteinen. Ein paar Bauwerke haben die Teilnehmer*innen schon zusammengebastelt: Wir entdecken mehrere Fahrzeuge, deren Einzelteile z.T. mit Kabeln verbunden sind. Daneben stehen die Jungs und ein Mädchen und wischen auf iPads. Die Fahrzeuge setzen sich in Bewegung. Das ist das ganze Geheimnis: Man gibt am Tablet einen Befehl und das Fahrzeug fährt los. Leo erklärt wie das funktioniert: „Da gibt es so eine bestimmte App. Da gibt es so kleine Kästchen, die nennt man Programmierkästchen. Da ist dann so ein Pfeil, und die kann man dann hinten an den Pfeil dranhängen. Dann macht der Roboter des, was ich will.“
Hört sich ganz einfach an, oder? Aber „man muss schon genau wissen, was man will“, ergänzt Leo, „sonst funktioniert’s natürlich nicht.“
Leos Gruppe hat als erstes einen Marserkundungsroboter gebaut, was man halt in der Zukunft so brauchen wird. Danach konstruierten sie ein Werkstück eher aus der Vergangenheit: eine kleine Mühle, deren grüne Flügel sich schneller drehen, als ein Wind es machen könnte.
Heidrun Assert und Winfried Lever von der Medienwerkstatt Reutlingen leiten den Workshop in Hülben. Es gibt einen einfachen Grund, warum sie den Workshop anbieten, sagt Heidrun Assert: „Heutzutage ist es sehr wichtig, dass man sich mit Robotik auskennt.“ Denn Roboter werden immer mehr unser Leben bestimmen und da ist es gut, wenn wir Kinder uns schon früh damit beschäftigen. Die Kids lernen, „ein Teil zu konstruieren und müssen dann entscheiden, was der Roboter können soll. Mit LEGO WeDo kann man ihn vieles machen lassen: Er kann fahren, Farben erkennen, einen Rotor laufen lassen.
Den Kindern macht das alles ziemlich viel Spaß. Das merkt man sofort. Und manche können nicht schnell genug neue Teile konstruieren. In wenigen Minuten stehen plötzlich drei Robotergestalten auf dem Tisch, die wie Bewegungsmelder gebaut sind. Geht man an ihnen vorbei, geben sie einen Signalton von sich. Den könnte man zu Hause ja gegen Einbrecher einsetzen. Eine Superidee finden wir.
Chaos Computer Girls:
Im Haus der Jugend in Reutlingen treffen wir am Nachmittag auf die Chaos Computer Girls. Der Workshop ist ausschließlich für Mädchen reserviert. Sie müssen nur gerne Computerspiele spielen. Wobei spielen ist ihnen schon fast zu langweilig, viel spannender ist, Computerspiele selber zu programmieren. Das Programm, mit dem man das selber machen kann, heißt Scratch. Da kann man sich ein Hintergrundbild aussuchen und darauf eine Aufgabe stellen, die ein Männchen, eine Krabbe oder auch ein Auto lösen müssen. Bei den Mädchen war die Aufgabe so: Die Figur muss einen Weg durchlaufen ohne über den Rand zu treten oder eine Randmauer zu berühren. Passiert das, dann landet die Figur schwupps wieder am Ausgangspunkt. Lea ist ganz stolz darauf, was ihr da alles gelingt: „Das Programmieren macht Spaß. Aber es ist gar nicht so einfach, immer die richtigen Befehle zu geben.“
Das gelingt nur mit ganz vielen Fragen zwischendurch, auf die Workshopleiterin Franziska List geduldig antwortet. Denn einfach ist das nicht: „Schwierig ist das logische Denken, also sich selbst vorzustellen, wie etwas funktionieren könnte. Das ist die größte Herausforderung.“
Die Mädchen lernen aber nicht nur das Programmieren, sondern zum Beispiel auch, was ein Koordinatensystem ist. Das können die Mädchen vielleicht sogar mal für Mathe in der Schule gebrauchen. Denn in diesem Koordinatensystem bewegen sich die Figuren und nur so kann man bestimmen, an welchen Punkt sie sich hin bewegen sollen.
Hier gehts zum Interview der "Chaos Computer Girls"
Hier gehts weiter zu Dokumentation - Tag 2